Harvard Business Manager Vera Starker

Autoritäre Führung ist die falsche Pille – Harvard Business Manager über unsere Studie Zuversicht und die veränderte Rolle von Führung

09/07/2024

Der Harvard Business Manager hat mit Vera Starker ein Interview geführt, über die NWI und Netzwert Partner Studie In ungewissen Zeiten: Zuversicht und die veränderte Rolle von Führung im Unternehmenskontext. In der Krise braucht es eine harte Hand – davon sind viele Führungskräfte überzeugt. Dabei wünschen sich Mitarbeitende etwas anderes. Die Studie zeigt, wie groß die Diskrepanz ist. Sie zeigt, dass Mitarbeitende vor allem ein Bedürfnis nach struktureller Klarheit, sozialen Regeln und deren Einhaltung haben und nicht nach autoritärer Führung. Da sind die Mitarbeitenden unter Umständen weiter als die Führungskräfte. Nur weil die Zeiten schwierig sind, möchten sie offensichtlich nicht aufhören, eigenständig zu denken. Mitarbeitende suchen in diesen Zeiten mehr Sicherheit und Klarheit. Strukturen, klare Verantwortungszuordnung und belastbare soziale Normen können Sicherheit vermitteln. Führungskräfte wiederum fokussieren auf die Krise und suchen deshalb vor allem schnelle Lösungen. Wir sehen in den Daten, dass sich der Alltag deutlich häufiger ohne Vorwarnung verändert, Prioritäten ständig wechseln und es insgesamt aktionistischer wird. Wir gehen auch davon aus, dass autoritäre Führung eine selbst stabilisierende Wirkung auf Führungskräfte hat, um die Krisen zu bewältigen. Dabei geraten jedoch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden außer Betracht, sodass ein Zielkonflikt entsteht. Man könnte sagen, dass autoritäre Führungskräfte auf die Krisen-Diagnose mit der falschen Pille reagieren und dadurch die Chance auf Stabilisierung und gemeinsamer Krisenbewältigung verpassen. Beides ist wiederum Voraussetzung für die Transformation von Unternehmen. Anbei der Link zum Interview.